Neuestes Werk

Egal wohin, Baby

Ein Taufschein als Vorwort

Auch wenn sämtliche Dokumente, Türschilder und Reisepässe meines Lebens – und selbst der Schutzumschlag des vorliegenden  Buches diese Behauptung widerlegen: Mein Name ist Lorcan. Richtig: Ich habe mich Lorcan getauft. Zumindest für die Länge und Dauer der folgenden siebzig Mikroromane.

Es gehört ja vermutlich zu den befreiendsten Spielen der Phantasie, jenen Namen abzulegen, der über die meisten von uns ohne jede Wahlmöglichkeit in den Tagen verhängt wurde, in denen wir ohne Vernunft und Sprache in Windeln lagen und unseren Willen nur wortlos, weinend oder rot vor Empörung und Schmerz in die Welt schreien konnten.

Aber was für ein triumphaler, nicht nur in der Welt des Verbrechens, der großen und kleinen Fluchten, standesamtlicher Rituale und des Betrugs gepflegter, revolutionärer Akt, diesen verliehenen Namen abzustreifen, sich selbst noch einmal und neu zu taufen! und sich so in eine Gestalt des eigenen Willens zu verwandeln: Ich nicht als ich.

Ich erinnere mich an zumindest drei Namen, die ich in den Jahren meiner Kindheit für die Dauer eines Spiels oder ganzer Tage nacheinander annahm, um mich in jemand zu verwandeln, der ich gerne gewesen oder geworden wäre – Namen, die allesamt aus Büchern und Erzählungen  stammten, die mich begeistert, ja gefangengenommen hatten. Und nun, Jahrzehnte später, ist es noch einmal ein Name aus einer Erzählung, die mich in diesen Tagen beherrscht und wohl noch lange beherrschen  wird: Lorcan. Ein Name aus einem bislang nur aus Kritzeleien bestehenden, noch ungeschriebenen Roman, der den Titel tragen soll Swan oder Der Puls der Sterne und von der Entdeckung der wahren Größe des Universums handeln soll.

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